00:39 Uhr und ich kann nicht schlafen.
Gestern um 21 Uhr ist Miles an einem Herzinfarkt gestorben. Wir haben es „live“ miterlebt. Ich rede mir ein: „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“. Das ist alles so surreal und ich hasse dieses Dasein mal wieder…
Aber der Reihe nach. Wir sind gegen 16 Uhr zum Tierarzt gefahren, damit er seine zweite Impfung bekommt und weil er gestern wieder mal schlecht zurecht war. Wir erfuhren, dass die Sprechstundenhilfe einen falschen Termin angegeben hatte und wir zwei Wochen zu früh da waren. Diesmal hatte eine nette Ärztin Dienst, die sich ein Bild von Miles‘ Herz machen wollte, nachdem ich ihr ein iPad-Video von einem seiner „Anfälle“ vorgespielt hatte. Das Röntgenbild zeigte ein viel zu großes Herz für eine Katze und Wasser in den Lungen. Sie diagnostizierte einen angeborenen Herzfehler, der heute per Ultraschall untersucht werden sollte. Miles hatte vor Aufregung wieder in die Transportkiste gekackt, womit die Ärztin aber souverän umging. Nach dem Röntgen und dem Befund sind wir nach Hause und Miles war sichtlich angeschlagen. Er knurrte auf diese ungewöhnliche Art und Weise und plazierte sich auf einem seiner Lieblingsplätze. Nach ungefähr einer Stunde beruhigte er sich wieder und lief etwas herum. Er fraß nur ein paar Brekkies und war auch kurz draußen im Garten. Dann kam er auf die Couch und ließ sich von mir durchkraulen (da hatte er sich wohl von mir verabschiedet…). Gegen 21 Uhr kam er wieder ins Wohnzimmer und ging unter den Tisch. Ich nahm schon meine Beine zur Seite, damit er besser auf die Couch kann, da brach er plötzlich in einem Krampf zusammen und war tot. Claudi und ich stürmten zu ihm, aber es war zu spät. Miles war tot.
