Heimtrainer wird zu Leimgewicht

Gestern wollte ich morgens mal 10 Minuten auf dem Heimtrainer etwas für meinen Kreislauf tun. Der Heimträger, im Jahre 2005 über eBay für 88 Euronen gekauft, steht seit 11 Jahren oben im Raucher-Zimmer. Wir haben ihn nur ganz selten genutzt, vielleicht alle 2 Jahre einmal. Als ich das Netzteil in die Steckdose steckte, piepste das Bedienelement nur laut und im Display war ein blinkendes „E1“ zu lesen. Ich überprüfte die Kabel, baute die Bedienungseinheit ab und probierte es ohne Heimtrainer. Aber das Ergebnis war das selbe. Also hat das Teil nur noch Schrottwert. Vielleicht war der permanente Nikotinkonsum in diesem Zimmer für die Kontakte und die Steuerplatine einfach zu viel…
Jedenfalls habe ich das Teil dann vollständig demontiert und einige Teile wie Kugellager,  Schrauben, Muttern, Federn u.s.w. behalten. Für das schwere Schwungrad hatte ich sofort einen Einfall und baute mir als nächstes Spontanprojekt ein Leimgewicht.

Aus Siebdruckplattenresten sägte ich einen Boden, einen Deckel und vier Seitenteile zurecht und verschraubte alles zu einer kleinen Kiste um die Schwungscheibe herum zusammen. Am Frästisch rundete ich noch die Kanten ab und füllte den Platz, den das Schwungrad nicht ausfüllte, mit Spielsand auf. Dann ließ ich den Deckel ein und verschraubte die Kiste. Das Leimgewicht wiegt fette 14 Kilo und wird mir die eine oder andere Zwinge ersetzen.

Ich habe 8 Transportrollen und zwei Siebdruckplatten bestellt, um zwei Transport-Karren (oder auch Hunte genannt), zu bauen. Da ich im Garten die Kiesfläche wieder entfernen und Rasen sähen will, brauche ich etwas, um den Kies in Eimern weg zu schaffen. Ich biete ihn dann gratis bei eBay-Kleinanzeigen an.

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Links das Schwungrad, rechts die zusammengeschraubte Kiste
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Die Zwischenräume habe ich mit Spielsand aufgefüllt
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Fertig ist das Leimgewicht
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Fette 14 Kilogramm wiegt das Teil

Spontan Projekt – Zigarettenstopfbrett

Ich stopfe meine Zigaretten (wegen der Kosten) seit über 25 Jahren selber. Das mache ich auf einem Servier-Brett. Das Exemplar hat aber einen zu flachen Rand und so springt immer viel Tabak drüber auf unseren Tischläufer. Das sieht immer sau blöde aus und es ist aufwändig, die Krümel weg zu machen. Seit Jahren wollte ich mal ein neues Servier-Brett machen und so entschloss ich mich heute Morgen gegen 11 Uhr spontan, so ein Dingen zu bauen, falls ich passendes Material im Haus habe. Und tatsächlich, alles war vorhanden. Ich längte die Kiefer-Leimholz Rahmenteile ab und zeichnete mit dem Kurvenlineal eine geschwungene Oberkante. Diese sägte ich dann an der Bandsäge aus, schliff die Kanten am Spindelschleifer glatt und nutzte das Teil als Schablone für die zweite Seite. Nach dem auch die gesägt und glatt geschliffen war, zeichnete ich die Grifflöcher an. Dabei war ich wenig bescheiden vorgegangen und so sind sie viel zu groß geraten. Aber vielleicht kommt ja mal Arnold Schwarzenegger zu Besuch. 😉

Dann versemmelte ich die Grundplatte, die ich aus 18mm Pappelsperrholz machen wollte, weil ich das falsche Maß an der Tischkreissäge eingestellt hatte. So nahm ich eine Hartfaserplatte aus einem ehemaligen Bilderrahmen, die ich mit einer noch in unserem Fundus vorhandenen d-c-Fix Folie beklebte.
Mit der Zinkenfräsvorrichtung fräste ich die Rahmen-Zinken. Sie passten perfekt.
Dann fräste ich am Frästisch alle Kanten rund. Ich verleimte den Rahmen und nagelte die Grundplatte an die Rahmenunterseite. Alles wurde mit dem Exzenterschleifer und 120 Papier geschliffen und anschließend mit 220 Schleifschwamm glattgebügelt. Dann stellte ich eine Dose mit Antik-Wachs für ein paar Minuten auf ein Stövchen und erwärmte das Wachs etwas. Mit einem Tuch trug ich es dann auf das Kiefern-Holz auf.

Dann hatte ich noch den Einfall, vier Gummifüße anzuschrauben und fertig war mein „Spontan-nur-im-Kopf-gebaut-Projekt“.

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Zigaretten-Stopf-Tablett
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Maße: 45cm x 30cm
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Wo war ich da mit meinen Gedanken, als ich die Griffe anzeichnete?
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Die Zinken in Weichholz passten erstklassig
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Zum Glück hatte ich noch vier Stück. Somit habe ich alle Materielen im Haus gehabt. 😉

Murphys Gesetz

Also bei dem Arzneischrank-Projekt ist aber auch wirklich alles schief gegangen, was schief gehen kann.
Heute befasste ich mich mit dem „Scharnier-Schloss“. Nachdem ich die Einzelteile fertig hatte, schraubte ich die eine Hälfte auf die rechte Tür. Als ich dann die linke Seite anschrauben wollte, dachte ich, ich bin in einem schlechten Film. Diese Art des Verschlusses funktioniert nur dann, wenn man beide Türen gleichzeitig öffnet. Will man nur eine Tür öffnen, ist das Schloss im Weg und man bekommt die Tür nicht mehr auf. So was Blödes aber auch. Das hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Schade um das schöne Walnussholz… Also sägte ich aus einem anderen Reststück des selben Holzes zwei Griffe, die so groß sein mussten, um die Bohrungen in der Tür zu verdecken. Das ganze Schränkchen habe ich dann mit Hart-Öl eingerieben, anstatt es zu lackieren.
Naja, das Arzneischränkchen ist also alles andere als perfekt geworden, erfüllt aber natürlich trotzdem seinen Zweck. 😉

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Der Scharnier-Verschluss nur aufgelegt
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Eine Seite angeschraubt und wie bekomme ich jetzt die linke Türe auf?
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Neue Griffe aus Walnussholz angefertigt
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Anstatt ich ohne Blitzlicht fotografiere….
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Die Türen sind ein paar Millimeter aus der Flucht
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Ich hoffe, dass das Schränkchen niemals proppenvoll wird. 😉